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Leseclub statt Schulbibliothek?

20.02.2015
Dom in Köln

Kölner Dom

© Marco Verch - CC BY 2.0 - via Wikimedia Commons

Das sich weiter verbreitende Ganztagsangebot an Schulen schafft neue Freiräume für Leseförder-Aktivitäten. Aber wie organisiert man diese Aktivitäten außerhalb des Unterrichts? Die Stiftung Lesen bietet dafür ihren Leseclub an. Für 10.000 Euro kann ein solcher Club drei Jahre für Ausstattung und Programmgestaltung durch Ehrenamtliche sorgen. Die Schulen können sich selbst eine Ausstattung an Büchern zusammenstellen. Außerdem erhalten sie Zeitungs-Abonnements, Tablet-Computer und Hörspiele. Die Club-Betreuer, Ehrenamtliche, aber auch Lehrer, werden für ihre Tätigkeit ausgebildet und treffen sich einmal die Woche mit den Kindern für Vorlese- und Leseprojekte.

Jetzt ist der 40. Kölner Leseclub eröffnet worden. Er hat einen eigenen Raum im alten Gebäude der katholischen Grundschule Kupfergasse erhalten. Das nötige Geld kommt von der Stiftung „Run & Ride for Reading“, einer unselbstständigen Namensstiftung der Stiftung Lesen, die zur Gewinnung von Spendengeldern Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen ausrichtet. Das sind insbesondere eine Wohltätigkeitsfahrradtour und der Kölner Leselauf. Ein Vertreter der Kölner Stiftung betonte, dass man den Leseclub nicht mit einer Schulbibliothek verwechseln solle: Die Bücher dürften im Leseclub nicht ausgeliehen werden.

In Recklinghausen wurde der „Leseclub Suderwich“ eröffnet, und zwar auf dem Gelände der Anne-Frank-Schule, einer Grundschule. Die Finanzierung erfolgt aus dem Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Für den Leseclub wurde das Gebäude umgebaut; zur Ausstattung konnte teilweise Inventar aus der Schulbücherei genutzt werden, heißt es.

Im Zusammenhang mit beiden Leseclubs werden Schulbibliotheken also lediglich am Rande erwähnt, zur Abgrenzung. Dabei wären Schulbibliotheken ein idealer Leseclub-Standort – und der Leseclub wäre ein ideales Mittel, eingeschlafene Schulbibliotheken mit Leben und neuem Lesestoff zu füllen.

Weiterführende Links:
Bericht von Nadine Carstens im Kölner Stadt-Anzeiger (2. Februar 2015)
Bericht auf lokalkompass.de (17. Februar 2015)


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